Wochenende

Das Wochenende fing leider nicht sehr gut an... Ich habe ja schon geschrieben, dass Everlee am Freitag gar nicht gut drauf war und ich ziemlich Heimweh hatte. Am Abend war ich dann nur in meinem Zimmer. Was soll ich auch machen, wenn ich hier noch niemanden kenne.

Samstag dachte ich eigentlich, die Familie und ich unternehmen etwas. Schließlich hatten sie mich nach Ideen gefragt. Aber Pustekuchen. Krissy und Mike waren den ganzen Tag im Haus beschäftigt, weil hier noch nicht alles am rechten Platz war und der Garten auch aussah wie im Dschungel. Ich bin dann alleine losgezogen und in einer kleinen Einkaufsstraße gelandet, the Junction heißt die. Irgendwann hatte ich Durst und habe mich in ein Café gesetzt. Kurz darauf kam die Kellnerin und wollte meine ID sehen. Also meinen Ausweis.. Ich habe sie nur fragend angeschaut und gesagt, dass ich sowas noch nicht habe, weil ich noch nicht lange hier lebe. Ich habe ihr erklärt, dass ich ein Au Pair bin und kein Plan habe, wo ich hingehen kann. Jedenfalls meinte sie, dass dieses Lokal erst ab 21 ist. Da hab ich dann wohl voll verloren... Sehr komisch, in Deutschland wäre mir das nicht passiert. Es tat ihr zwar voll Leid und sie hat mir ein Tipp gegeben, wo ich stattdessen hingehen kann, aber sie muss sich ja auch nur an die Vorschriften halten. Hallo, ich wurde einfach rausgeschmissen :D Dabei war das echt nur ein kleines Café...

Besonders spannend war diese Junction dann aber auch nicht. Habe mir noch einen riesen Cupcake gekauft (war suuuuper lecker) und bin dann nach Hause. Abends gabs dann zum ersten Mal Barbecue und, oh mein Gott, war das göttlich! So richtig typisch amerikanisch :)

Heute morgen, also Sonntag, hatte ich zuerst ein Gespräch mit Mike. Er hat mich gefragt, wie es mir geht und ob ich mich hier wohl fühle oder ob ich lieber die Familie wechseln möchte. Ich war voll schockiert und habe gesagt, dass alles in Ordnung ist und wie sie darauf kommen würden. Sie haben sich voll die Gedanken gemacht, weil ich noch nicht meine Koffer ausgepackt habe. Da dachten sie, ich will hier wieder weg. Ich habe ihm erklärt, dass ich am Anfang immer erstmal alles beobachte und mich erst richtig einleben muss. Die erste Woche war nicht einfach und alles ist so neu... Zum Schluss meinte Mike noch, dass ich jederzeit zu den Beiden kommen kann und mit ihnen über alles reden kann. "Wir sind zwar die Gasteltern, aber wir sind auch nur Menschen. Deine richtigen Eltern leben in Deutschland, aber hier sind wir für dich da. Wir wollen, dass es dir gut geht." Nach dem ganzen Gespräch ging es mir so viel besser... Und das Heimweh ist auch nicht mehr so groß.

Gegen Mittag habe ich mich mit Alex, einem anderen Au Pair, in der Stadt getroffen. Das war so schööön und es tat gut, sich über das Au Pair-Leben auszutauschen. Wir waren zuerst auf dem Pike Place Market. Dort findet das Leben so richtig statt. Endlich mal wieder viele Menschen auf einem Haufen UND die Sicht auf das Meer. Ich liebe es so sehr!!! Dort werde ich noch öfters hinfahren. Es gibt dort einfach alles. Frisches Obst und Gemüse, frischen Fisch aus dem Meer, wunderschöne Blumen und natürlich sämtliche Shopping-Läden und Cafés, unter anderem den allerersten Starbucks Laden der Welt. Ohja, sowas hat nur Seattle. ♥ Anschließend sind wir noch die Straßen rauf und runter gelaufen und haben die Malls abgeklappert. Diese Stadt hat soviel zu bieten, so schöne Plätze. Wir waren z.B. bei der Waterfront (siehe Galery). Dort gab es auch die blauen Bäume, richtig witzig.

Am Ende waren wir bei Victoria Secret. Ich habe ja gesagt, dass ich einen Teil meines ersten Gehalts dort ausgeben will. Aber ich habe wieder ein Schnäpchen gemacht :) Ich sage nur: Shoppen - gewusst wie! :D Es war wirklich ein schöner Tag! Aber was ich auch sehr liebe ist, sich mitten in der Stadt auf deutsch zu unterhalten. 1. Man wird komisch angeguckt. 2. Manchmal wird man angequatscht und 3. Man kann über alles und jeden lästern, versteht ja keiner :D

Ich hoffe euch gefallen die ganzen Beiträge und Fotos und ihr verfolgt weiterhin mein Leben als american girl. Kindest regards.