Besuch aus Deutschland, Vancouver, neues Au Pair und die Entscheidung..

Puh, was für eine lange Überschrift diesmal... Aber die Ereignisse haben sich in den letzten 2 Wochen wirklich überschlagen. Es hat sich hier einiges getan, wodurch ich leider nie zum berichten kam. Nun habe ich die Zeit gefunden und fange am besten mal von vorne an.

 

Wenige Tage nach Chicago erreichte mich der lang ersehnte Besuch aus Deutschland. Meine Schwester war endlich da! Direkt nach dem College fuhr ich per Navi zum Flughafen. Krissy und Mike haben es mir erlaubt, obwohl ich hier vorher noch nie alleine Autobahn gefahren bin. Trotz Navi habe ich mich aber verfahren, haha. Bin bestimmt drei mal im Kreis gefahren, weil ich die Ausfahrt verpasst habe. Aber hey, ich war auch ganz schön aufgeregt. Endlich angekommen, musste ich noch etwas auf den Flieger warten. Immer wieder habe ich die Anzeigetafel gecheckt, aber der Flieger war pünktlich. Und dann standen Sina und Nicol auch plötzlich vor mir. Dieses Gefühl, jemanden nach so langer Zeit wieder in die Arme nehmen zu können, ist unbeschreiblich!! Wir hatten uns natürlich ´ne Menge zu erzählen und so saßen wir auch noch bis in die Nacht. Am nächsten Morgen musste ich arbeiten. Sina war ganz gespannt auf die Kinder und es dauerte auch nicht lange, da ließen sich Everlee und Sina nicht mehr aus den Augen. Anfangs war es für Everlee neu, aber dann hatte sie gar keine Scheu mehr und rief immer "Sinaaa" - so süß! Die beiden haben sich super verstanden. Am ersten Tag haben Sina und Nicol direkt mal erlebt, wie Seattle bei Regen aussieht. Nämlich gar nicht schön. Wir konnten nichts machen, weil es so grau und nass war. 

Das Wochenender verbrachten wir jedoch erstmal in Vancouver, wo wir auch mit Regen empfangen wurden. Abends noch einen Cocktail getrunken und dann ab ins Bett. Wir waren alle sehr müde. Am nächsten Morgen ging es auf Sightseeing! Die Stadt ist wirklich sehr schön, aber nach Chicago haut mich so schnell keine Stadt um. Was mich allerdings an Vancouver so fasziniert hat, sind all die grünen Ecken, die die Stadt neben so vielen Hochhäusern noch bietet. Zudem haben wir den Stanley Park besucht, der 10% größer als der Central Park in New York ist. Am Abend wurde in unserem Hostel das Eishockeyspiel der Vancouver Canucks übertragen. Endlich wieder Eishockey!!!! Das war so schön. Es ist echt erstaunlich wie sehr man sich über die kleinen Dinge des Lebens freuen kann...

Am nächsten Tag waren wir erst auf einem Tower, um die Stadt von oben zu sehen und sind im Anschluss zu der Capilano Suspension Bridge gefahren. Das ist eine etwa 140m lange und 70m hohe Hängebrücke in einem Regenwald. Natur pur. Es war auch sehr schön und ein weiteres tolles Erlebnis. Spät Abends waren wir zurück in Seattle und starteten mit hervorragendem Wetter in eine neue Woche. Sina, Nicol und ich haben uns mit den Kids auf dem Weg in die Stadt gemacht. Wir sind viel gelaufen und waren auf der Space Needle. Ich habe den beiden etwas über die Stadt erzählt und ihnen soviel wie möglich gezeigt. Mit Kindern dauert nur leider immer etwas länger und es ist umständlicher. Aber die beiden haben mir auch viel geholfen. Es gab sogar Momente, da hatte ich gar kein Kind zu betreuen. Das war ganz komisch, haha. Alles in allem hat es den beiden glaube ich sehr in Seattle gefallen. Ich habe ihnen meine schönsten Ecken gezeigt, meine Lieblingsorte und Lieblingsrestaurants. Bei so viel Schlemmerei kann es auch mal passieren, dass man ausversehen mit offener Hose tanken geht. Cheesecake Factory sage ich da nur...

Am letzten Morgen habe ich Johanna zu einem großen Abschiedsfrühstück eingeladen. Wir saßen alle zusammen und haben die letzten gemeinsamen Minuten genossen. Johanna hat sie dann zum Flughafen gefahren. Oh man, die Zeit mit den Mädels war so schön, aber natürlich viel zu kurz. Das ist ja immer so. Jetzt sind sie schon wieder in Deutschland und wir mussten schon wieder Abschied nehmen. Auch für Everlee war der Abschied schwer. Mike hat sie kurz mit nach oben genommen, sodass ich mich in Ruhe verabschieden konnte. Das fand ich total lieb von ihm. Evs hatte auch kurz geweint und seit dem fragt sie jeden Tag nach Sina. Sina, sie vermisst dich!!!

 

So, nun fragt ihr euch vielleicht was mit "neues Au Pair" gemeint ist. Krissy und Mike haben ihr neues Au Pair gefunden. Meine Nachfolgerin... Es ging alles ziemlich schnell. Zur Auswahl standen zwei Mädels, die sehr unterschiedlich sind. Trine, 20 aus Norwegen und Jenni, 23 aus Deutschland. Ich habe mit beiden geskypt, weil Krissy und Mike das so wollten. Ich wollte das natürlich auch, um mit entscheiden zu können. Beide Mädchen waren mir sehr sympathisch, jedoch fand ich es schöner, wenn wieder eine aus Deutschland kommt, da ich Everlee die Sprache schon beibringe und wieso soll sie wieder eine neue Sprache lernen? Dann wäre doch alles umsonst gewesen. Hinzu kam, dass Trine Astma hat und das finde ich sehr gefährlich, da das neue Au Pair viel laufen muss. Darunter viele Hügel hoch laufen, was sehr anstrengend sein kann. Aber so ist Seattle. Ein ewiges auf und ab... Jenni ist älter und hat somit schon mehr Lebenserfahrung, während Trine gerade erst 20 geworden ist. Nach nur wenigen Tagen Überlegung fiel die Wahl auf Jenni. Sie wird das nächste Au Pair nach mir. Es fühlt sich total komisch an! Ich möchte nicht, dass sie kommt. Klar wusste ich vorher, dass genau dieser Moment eines Tages kommen wird, aber die beiden Kids sind mir so sehr ans Herz gewachsen - vorallem das Baby. Für London war ich ja das erste Au Pair und bei Babys baut man auch eine andere Bindung auf, als bei anderen Kindern, weil sie noch so hilfsbedürftig sind. Naja, ich muss damit leben. 

 

Nun zum nächsten Punkt. Wie ihr wahrscheinlich alle wisst, überlege ich schon seit Monaten, meinen USA-Traum zu verlängern. 6 weitere Monate in einer anderen Stadt, in einer anderen Familie, mit anderen Kindern. Mit zahlreichen Au Pairs habe ich gesprochen. Bei der Familie habe ich mir Rat geholt. Freunde haben mir bei der Entscheidung Mut gemacht. Doch die Entscheidung lag ganz bei mir. Es gibt so vieles, was dafür, aber auch dagegen spricht. Wie soll man sich da nur entscheiden? 

Die Entscheidung ist mir unglaublich schwer gefallen, aber man soll gehen, wenn es am schönsten ist. Ich komme wieder nach Hause! Im September sehen wir uns also alle wieder! Eigentlich will ich ja gar nicht, aber früher oder später muss ich sowieso. Ehrlich gesagt freue ich mich auch noch gar nicht auf Zuhause. Aber gut, umso mehr muss ich die letzten 5 Monate in den Staaten genießen.  

 

Jetzt muss ich mich um den nächsten Schritt kümmern. Praktikum/Nebenjob suchen, Urlaub und Reisemonat planen. Die letzten 4 Monate werden noch schneller umgehen, wie die letzten 8. Ich wollte euch nur mal wieder über alles informieren. Es war ja doch einiges. Neue Fotos gibt es in der Galerie :) Viel Spaß dabei und bis bald!! 

 

 

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