Boston, Washington DC, Miami !!!!

Urlaub heißt nicht immer Urlaub. Diese Erfahrung habe ich an meinen freien Tagen machen müssen...

 

An dem selben Tag, an dem ich aus Kalifornien wiederkam, flog ich über Nacht nach Boston, Massachusetts. Der Flug war zwar ok, doch schlafen konnte ich nicht. Völlig übermüdet mit 3 Stunden Zeitunterschied zu Seattle machte ich mich also auf dem Weg zum Hostel. Dort angekommen, fand ich sofort Anschluss, da Laura erst am Abend ankam. Ein Mädchen aus meinem Zimmer nahm mich mit auf Sightseeing Tour. Das Hostel verließen wir gegen 10 Uhr morgens, zurück kamen wir um 8 Uhr abends... 10 Stunden sind wir NUR gelaufen. Könnt ihr euch vorstellen, was meine Füße durchmachen mussten? Doch ich habe gelernt, dass man zu Fuß alles intensiver wahrnimmt und meistens ist es auch einfacher, da man sonst auf den Bus oder sonstiges angewiesen ist. 

Die Vorfreue stieg, Laura endlich wiederzusehen! Unten in der Lobby habe ich auf sie gewartet... Es ist unbeschreiblich was in einem Menschen vorgeht, wenn man jemanden nach so langer Zeit wiedersieht. Egal wie man sich eigentlich fühlt, in diesem Moment ist man nur glücklich! 

Wir hatten uns so vieles zu erzählen und gingen erstmal spazieren - mit der Zimmerkarte in der Hand (Die Zimmerkarte spielt noch eine wichtige Rolle). Laura konnte meine Gefühle so gut nachvollziehen, denn auch sie ist meilenweit von Zuhause entfernt und ist ungewiss in ein neues Leben gestartet. So konnten wir alles rauslassen, was uns belastet oder worüber wir sonst mit niemanden reden können. Die Stunden vergingen, wir suchten einen Imbiss auf und gingen anschließend zurück ins Hostel. Doch wo war die Zimmerkarte? Ohne die konnten wir nicht auf unser Zimmer. Panik!!! Wir sind den ganzen Weg, den wir spazieren gegangen sind, zurück gelaufen. Leider fiel uns zu spät ein, dass sie auch beim Imbiss hätte sein können. Als wir dort ankamen, war sie jedoch schon weg... Wir hatten solche Angst, dass wir nun bezahlen müssen.. Zurück im Hostel versuchten wir, die Situation mit zittriger Stimme zu erklären. Doch alles, was die Frau sagte, war: Oh, so u need another room card? ... here u go!

Hahahaha, es war gar kein Problem!!!!

Am nächsten Morgen gingen wir zusammen auf Sightseeing Tour. Das hieß wiedermal: LAUFEN! Aber wir haben so vieles gesehen und es hat trotz allem großen Spaß gemacht. Am Freedom Trail entlang gelaufen, um die vielen Denkmäler etc. zu sehen, die Harvard University besucht und am Hafen gesessen. 

Nach 2 Tagen Boston ging unser Flieger nach Washington DC. Doch schon auf dem Weg zum Flughafen geschah die nächste Katastrophe: es fuhren weder Bus noch Bahn, da es zu früh war... Auf der Straße begegneten wir einem Typen, der uns vor dieser Gegend gewarnt hat. Er sagte, es ist für uns zwei Mädels zu gefährlich.. Ja, danke! Das wollen wir doch hören, haha. Gezwungenermaßen nahmen wir uns also ein Taxi zum Flughafen. Der Flug war aber alles andere als angenehm. Laura ging es nicht gut und von mir brauche ich bei meiner Flugangst gar nicht anfangen... 

Immerhin haben wir das Hostel in DC gut gefunden, konnten allerdings noch nicht einchecken und mussten uns so auf dem Klo frisch machen und das Gepäck im Keller lagern. Unser Hostel lag sehr zentral und so war unser erstes Ziel das weiße Haus! Hello Mr. President!! Ehrlich gesagt, sieht es ganz anders aus, als es im Fernsehen immer dargestellt wird. Man hat Erwartungen durch die Medien, doch es ist einfach nur ein sehr großes weißes Haus. Trotzdem sehr schön, anzusehen! Nun folgte ein Memorial dem anderen. Was anderes bekommt in DC auch nicht zusehen. Die Stadt besteht nur aus Büros und die vielen Denkmäler. Es gibt keine Wohngebiete oder sonstiges. Die Menschen kommen aus den benachbarten Städten zum arbeiten. Zu den Memorials kann ich nicht viel sagen, da mich viele sprachlos gemacht haben. Die Denkmäler aus den Kriegen waren so beeindruckend! Es gab unter anderem Statuen von Soldaten, deren Mimik und Gestik so gut dargestellt wurden, dass man genau wusste, wie sie sich zur Kriegszeit fühlten. Die Angst sah man in ihren Augen... Es gab aber auch Denkmäler die einfach nur wunderschön anzuschauen waren. Das Lincoln Memorial mit dem reflecting Pool und das 2. Weltkrieg Memorial sind wohl meine Favoriten. Fotos seht ihr in der neuen Galerie. In DC habe ich auch einen alten Freund aus der Trainingschool wiedergesehen! Er hat uns abends etwas rumgefahren und anschließend waren wir noch was trinken. Am nächsten Tag sind wir erneut zur National Mall gelaufen (wo alle Memorials sind). Am Capitol angekommen, haben wir uns erstmal ins Gras gelegt, da es mir gar nicht gut ging. Ich hatte höllische Bauchschmerzen. Naja, irgendwann sind wir einfach eingeschlafen, haha. Kleiner nap im Grünen kann nicht schaden. 

Sowohl in Boston als auch in DC mussten wir nach gutem Essen suchen. In Boston wollten wir ganz normal chinesisch essen gehen. Gebratene Nudeln bekommt doch eigentlich ganz leicht - dachten wir. Bis wir etwas gefunden haben, vergingen Stunden und das Essen an sich war auch nicht besonders. In DC sind wir ebenfalls 2 Stunden auf der Suche nach Pizza oder Pasta gewesen. Normalerweise gibt es das an jeder Ecke - nicht in DC. Am Ende haben wir vom Hostel bestellt. 20 Minuten später war das Essen da, jedoch nur eine Pasta obwohl wir zwei bestellt haben.. Wir konnten schon wieder nicht glauben, was passiert ist. Natürlich haben wir den Lieferanten sofort angerufen und uns beschwert. Fazit: Service scheiße, Essen nur ok und auch etwas zu teuer.

Nach all den Strapazen haben wir unsere ganze Hoffnung auf Miami gesetzt! Wir wollten nur noch am Strand liegen und entspannen. Doch wie konnte es anders sein: auch hier lief einiges schief! Am Flughafen warteten wir auf einen Shuttle, der uns direkt zum Hostel bringen sollte. Wir wurden jedoch nur herum gescheucht, weil keiner der Mitarbeiter besonders hilfreich oder höflich war. Nach einer halben Stunde saßen wir endlich im Auto. Unser Fahrer war nicht der beste Fahrer. Laura und ich wollten uns schon selber hinter das Steuer setzen... Er hatte die Adresse unseres Hostels auf einem Zettel stehen, ist aber rumgeirrt und hatte irgendwann keine Ahnung wo er war. Aber anstatt sein Navi zu benutzen fuhr er weiter, bis wir an einem Hostel kamen. Er war der Meinung, dies wäre das Richtige. Laura und ich waren uns sicher, dass es nicht das Richtige ist und haben auf ihn eingeredet. Währenddessen holte er aber schon längst unsere Koffer und öffnete uns die Tür. Ganz nach dem Motto: nun steigt schon endlich aus!! Wir also rein ins Hostel und gefragt, ob eine Reservierung auf unserem Namen vorliegt... Lag sie natürlich nicht. Der Shuttle schon längst weg.. Wir beide wieder lost! Und es war heiß, wirkliche heiß!! Doch was blieb uns anderes übrig, als wieder zu laufen? 7 Blocks in der Mittags-Sonne mit Gepäck... Klingt nach Spaß, oder?

Wenigstens waren die Leute im RICHTIGEN Hostel sehr freundlich. Eingecheckt, Gepäck gelagert und gleich um die Ecke gab es leckere Pizza. ENDLICH!!! Anschließend hielt uns nichts mehr.. Strandtuch eingepackt, Bikini an und ab ging es zum Strand!! Palmen, Sonne, Strand und Meer! Alles, worauf wir so lange gewartet haben. Entspannen konnten wir nach allem was passiert ist zwar immer noch nicht, aber das wurde von Tag zu Tag besser. 

Abends ging es via Partybus in angesagte Clubs, die teilweise sehr luxeriös aussahen. Oder wir liefen die Promenade entlang, tranken Monster Cocktails und feierten auf den Dächern Miami's. Es war so schön! Doch auch hier hat man mehr erwartet. Miami wird in den Medien so hoch und fast unnahbar gestellt. Allerdings ist es nichts besonderes. Es ist super schön dort und man kann vieles unternehmen. Alleine schon das Gefühl, in Miami zu sein war für uns schwer zu realisieren, aber letzten Endes ist es ein ganz normaler Strand. Nur die Leute sind dort sehr anders, als z.B. an der Westküste.

Am letzten Abend sind wir zum ersten Mal im gesamten Urlaub schick essen gegangen. Endlich richtiges Essen! Wir haben nochmal alles Revue passieren lassen und es uns gut gehen lassen. Mir fiel der Abschied von Laura sehr schwer...

Aber egal, was alles passiert ist, es war ein sehr schöner und unvergesslicher Urlaub! Danke, Laura!! ♥

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